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Freitag, 13. September 2013

Hallo, ihr Lieben!

Ich entschuldige mich ganz ausdrücklich dafür, dass es so lange gedauert hat, bis ich mich melden konnte, aber hier gab es diverse Probleme.
Also ich bin also seit Mittwoch, dem 24.07.2013 ca. 8.00 Uhr, in Chile und ich muss sagen, der erste Monat bis jetzt verging schon sehr schnell.
Ich hatte drei Tage mit allen Austauschschülern, die nach Chile gehen, Vorbereitungscamp. Dort wurden uns noch mal wichtige und zu beachtende Dinge erklärt. Ich muss sagen, dass meiste wusste ich schon aus der Vorbereitung aus Deutschland, aber es war eine gute Auffrischung.
Am Samstag wurde ich mit den beiden anderen Austauschschülern, die auf meine Schule gehen, abgeholt. Eine Dänin, die mit mir in die Klasse hier geht und ein Deutscher, der eine Klasse über uns ist. Am Samstag sind wir noch in die Nachbarstadt, Vina, gefahren, die nicht wirklich eine andere Stadt ist, da man den Übergang nicht wirklich merkt, aber egal. Die liegt am Meer und ist echt schön, wobei ich meine Stadt auch sehr mag. In Vina soll es im Sommer wohl nicht aushaltbar sein, da tausende Touristen rumlaufen. Also es sind hier drei Städte wie ineinander: Quilpué, wo ich wohne, Vina del Mar und Valparaíso, alles schöne Städte. Am Montag ging es dann das erste mal in die Schule. Das war vielleicht lustig. Ich kam in die Klasse und sollte mich erstmal auf spanisch vorstellen und hab mit meinem bisschen spanisch natürlich halb versagt. Dann haben mich alle ausgefragt, was ich natürlich auch wieder nicht verstanden hab. In der Pause kamen dann noch die Größeren, dann in englisch, was aber auch nicht einfach war mit dem Akzent. Ich gehe in Primero Medio, was der deutschen neunte Klasse entspricht. Das Schulsystem geht von Primero Basico bis Octavo Basico, also achte Klasse, was wie Grundschule in Deutschland ist, und geht dann weiter von Primero Medio bis Cuarto Medio. Die Schule ist insgesamt ganz anders als in Deutschland. Meine Schule ist zwar keine typische Schule, sie ist sehr sehr klein, integriert Behinderte, hat keine Schuluniform und ist im Prinzip für alle, die sich in den anderen strengeren Schulen nicht wohl fühlen und ein bisschen anders sind. Insgesamt ist die Schule viel entspannter als in Deutschland, was mich nicht sonderlich stört, aber wahrschienlich auch wieder daran liegt, dass meine Schule anders ist, und das Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern ist auch ganz anders. Inzwischen hab ich mich gut eingelebt und viele nette Menschen kennengelernt. Ich hab aber leider nicht so viel Zeit unter der Woche, da meine Schule immer bis halb fünf geht, nur Freitags bis halb zwei. Letzte Woche hatte ich auch „Aniversario“ der Schule, also Jahrestag. Die gesamte Schule, also Basico und Medio wurden in drei große Teams geteilt, Alianza azul (blau, war mein Team), Alianza rojo (rot) und Alianza verde (grün). Wir mussten Kleidung in den Farben tragen und haben dann verschiedene Spiele und Aktivitäten gemacht. Am nächsten Tag war dann eine Party in der Schule, wo auch der Gewinner bekannt gegeben wurde, was meine Alianza war. Solche Sachen unterscheiden dann eben doch sehr von meiner deutschen Schule.
Meine Gastfamilie ist auch sehr nett. Ich hab eine kleine Gastschwester, die diesen Monat drei wird und einen Gastbruder, der sechs ist. Dazu die Gastmama, der neue Freund von ihr, dann noch der Papa der Kinder, der auch öfters da ist, und eine Nana (wie eine Nanny und Hausfrau).
Ich hab ein kleines eigenes Zimmer, was mir gut gefällt und das ganze Haus ist sehr schön. Für den heißen, trockenen Sommer hat meine Familie auch einen Pool, und meine Familie hier gehört zur Oberschicht. Sie unternehmen viel mit mir am Wochenende und in den langen Ferien werden wir auch mehr reisen. Ich war auch schon in Isla Negra, wo das Haus von Pablo Neruda ist, wem er was sagt.
Allgemein sind Chilenen sehr sehr herzlich und freundlich. Es ist eine ziemlich andere Lebenseinstellung als in Deutschland und andere Sachen sind wichtig. An das Begrüßungs-Küsschen, was immer Standart ist, hab ich mich inzwischen gewöhnt und mit meiner Sprache läuft es auch ziemlich gut. Ich fange langsam an zu sprechen und verstehe das meiste, wenn sie mal nicht in ihrer normalen Schnelligkeit reden, dann bin ich nämlich verloren. Es gibt wie einen kleinen Wettkampf, ob am Ende des Jahres meine Gastschwester oder ich besser spreche, da sie vor ein paar Monaten erst angefangen hat. Das einzige, was ich manchmal vermisse ist, mich ordentlich ausdrücken zu können, da ich in spanisch immer nur einfache Sachen sage oder Hände und Füße benutze und manchmal werden auch Bilder gemalt, da meine Freundinnen kein englisch sprechen.
Das Essen ist sehr reichlich und fleischig, aber meine Familie isst klein, womit ich überhaupt kein Problem habe, weil es für deutsche Verhältnisse vollkommen normal ist.
Das Wetter ist eigentlich warm für deutsche Verhältnisse, trotzdem benutze ich zur Zeit, hier ja Winter, häufig „tengo frío“ oder „hace frío“, was soviel bedeutet wie „mir ist kalt“. Da sie keine Heizungen haben ist es doch mal kühl, sobald die Sonne aber rauskommt ist es so warm! Und morgens und abends ist es kalt, aber über den Tag sehr warm, sodass man immer tausenden Klamotten vom morgen hat und dann schwitzt. Insgesamt ist es viel trockener als in Deutschland, weshalb der richtige Sommer dann auch noch mal anstrengend wird, glaube ich.

Mehr hab ich zur Zeit nicht zur erzählen, außer, dass es mir gut geht, auch wenn mich teilweise kurze Phasen von Heimweh überkommen.

Wenn ihr irgendwelche Fragen habt könnt ihr mich gerne fragen.
Liebe Grüße aus dem wunderschönen Chile, am anderen Ende der Welt.
Paula


Meine Schwester Rocio
 Mein Bruder Martín

Meine Geschwister erschöpft

Die dänische Austauschschülerin und ich im übergroßen Supermarkt.

Der Blick in die Stadt aus meinem Viertel

Alianzas, hinten grün, links rot und vorne blau

Alianza azul :)

Alianza azul: Chocman ist hier ein berühmter Snack

Der Schulhund 

Chi-Chi-Chi-Le-Le-Le VIVA CHILE ♥

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